Die Bürgerinitiative „DepoNie und Nimmer“ setzt sich gemeinsam mit der Marktgemeinde Premstätten bereits seit über fünf Jahren aktiv gegen den Bau der Baurestmassedeponie der STRABAG ein. Mit dem Frühling erwacht nun auch der Sonderlebensraum, auf welchem das Bauvorhaben geplant ist, wieder zum Leben. Ein Grund mehr, uns wieder verstärkt den Themen Arten- sowie Naturschutz, die Teil unserer neun Schwerpunkte sind, zu widmen.
Die dort vorhandene Vielfalt ist nicht nur schön anzusehen, sondern vor allem für das ökologische Gleichgewicht und folglich für unsere Lebensqualität von entscheidender Bedeutung. So wurden auch Expertinnen und Experten des Instituts für Zoologie der Karl-Franzens-Universität Graz bereits über Luftbilder auf das Gebiet aufmerksam. Die Offenheit der Fläche, das besondere Substrat und die fast flächendeckend vorhandenen Flechten mit rosaroten Fruchtkörpern stellen eine Besonderheit dar. Vor allem die feuchten Wälder und der feuchte Lebensraum mit Hochmoor-Charakter beim südlichen Eingang der Lehmgrube unterstreichen dies.
Ein einzigartiger Lebensraum
Die Bürgerinitiative „DepoNie und Nimmer“ hat sich im März gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Universität Graz intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Denn das Team rund um den Zoologen Mag. Dr. rer. nat. Gernot Kunz hat bereits erstaunliche Entdeckungen gemacht – von besonderen Bilchen bis hin zu Molchen. Insgesamt über 1000 Arten sind im Gebiet zu erwarten, „denn es handelt sich um einen absolut einzigartigen Lebensraum, der in dieser Form sonst nirgendwo zu finden ist“, erklärt Gernot Kunz im Gespräch.
Dass das Gebiet von hohem ökologischen Wert und von großer Bedeutung für die Artenvielfalt ist, belegen die Funde. Das Areal weist sowohl sehr feuchte als auch trockene Stelle auf. Von besonderer Bedeutung sind jedoch auch die großflächigen offenen Bereiche. Diese bieten zahlreichen Arten, wie Bienen, Wespen, Schmetterlingen oder Heuschrecken, einen geeigneten Raum zum Brüten und Leben. Der Bau der Deponie würde einen kompletten Flächen- und Lebensraumverlust für all diese Tiere darstellen. Für uns ist dies einmal mehr ein klarer Aufruf zum Handeln!
Ihre Unterstützung ist gefragt!
Mit der kostenlosen iNaturalist-App, mit der Kunz und sein Team arbeiten, ist es möglich, selbst aktiv zu werden, Tiere und Pflanzen im Gebiet zu fotografieren und hochzuladen. „Die Dokumentation mit der App ist ideal, um die Artenvielfalt vor Ort möglichst vollständig zu erfassen. Da viele Arten einer natürlichen Seltenheit unterliegen und daher nur mit viel Glück angetroffen werden, ist es umso wichtiger, dass sich uns möglichst viele anschließen“, betont Bürgermeister Dr. Matthias Pokorn.
Für Ihr Engagement bedanken wir uns herzlich! Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten weitere Arten im Gebiet erfassen können, um den geplanten Bau der Baurestmassendeponie erfolgreich zu unterbinden.